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Pressebericht Heilbronner Stimme vom 12.04.2024

SGM Krumme Ebene am Neckar will Geschichte schreiben

Der Bezirksliga-Tabellenführer SGM Krumme Ebene steht vor dem erstmaligen Aufstieg in die Landesliga. Am Sonntag geht es zum Topspiel bei den Sportfreunden Lauffen.

Die SGM Krumme Ebene am Neckar schreibt weiter an ihrer Erfolgsstory, die am Saisonende um ein weiteres Kapitel bereichert werden könnte. Zur Saison 2015/16 ging die Kooperation der Vereine SG Gundelsheim, Eintracht Obergriesheim und MSV Bachenau an den Start. Im Sommer 2018 wurden die Vizemeisterschaft der A2 und der Sieg im Bezirkspokal bejubelt, ein Jahr später folgte die A-Liga-Meisterschaft und danach wurden in der Bezirksliga die Plätze sechs, fünf, drei und vier belegt. In der letzten Saison des Fußballbezirks Unterland könnte die SGM mit dem Aufstieg in die Landesliga so richtig Geschichte schreiben.

Es ist kein bezahlter Erfolg, denn im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Vereinen im Unterland erhalten die Akteure der SGM keine Aufwandsentschädigung, spielen der Kameradschaft wegen. Sieben Spiele vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Union Heilbronn neun Punkte, deren 13 sind es auf den Dritten Aramäer Heilbronn.


Krumme Ebene mit einem schweren Restprogramm

Spfr Lauffen, FSV Schwaigern, SGM MassenbachHausen, VfL Brackenheim, Spfr Untergriesheim, SG Stetten-Kleingartach und FC Union Heilbronn - das sind die verbleibenden Gegner der SGM Krumme Ebene am Neckar. Kein einfaches Programm, sondern eines mit je einem Topteam am Anfang und am Ende sowie dazwischen fünf Stolperfallen. Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften. Diese Fußball-Weisheit spricht für die SGM mit dem aktuell drittbesten Sturm und der mit Abstand besten Abwehr (nur zehn Gegentore). Wobei: Vergangene Saison war es der SV Schluchtern, der mit den meisten erzielten Toren den Titel vor Lauffen mit den wenigsten Gegentreffern gewann.


Bei der SGM Krumme Ebene am Neckarsulm zählt die Kameradschaft, es gibt kein Geld

Macht man sich bei der SGM schon Gedanken über die Landesliga? "Wir kommen ja nicht drum herum", sagt Abteilungsleiter Benjamin Kaufmann, man würde das Abenteuer Landesliga annehmen. Auch in der siebthöchsten Spielklasse wird dann kein Geld fließen. "Wir können unsere Spieler nicht bezahlen, dafür fehlen uns die finanziellen Mittel." Was zählt, ist die Kameradschaft. Die Mehrzahl der Spieler ist in den drei SGM-Vereinen groß geworden. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, der den Kickern finanziell etwas unter die Arme greift. Als Mannschaft und mit Fans gemeinsam im Bus zu den Auswärtsspielen fahren, das hätte schon etwas.

Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg. Den Druck, Meister werden zu müssen, gibt es nicht. "Wir spielen noch gegen Untergriesheim, gegen die in der Hinrunde verloren wurde, und am Ende gegen die Union", sagt Kaufmann und fügt an, man habe sich ja auch in Stetten-Kleingartach (1:1) und gegen die SGM MassenbachHausen (0:0) schwergetan. Und am Sonntag geht es nach Lauffen. "Das sind alles keine Selbstläufer. Wir müssen weiterhin 100 Prozent geben."


Steigt die Krumme Ebene in die Landesliga auf, wird dort unter SG Gundelsheim gespielt

Schreibt die SGM am Saisonende mit der Bezirksliga-Meisterschaft tatsächlich SGM-Geschichte, ist eine Namensänderung erforderlich, da Spielgemeinschaften in der Landesliga nicht gestattet sind. "Das ist kein großes Thema, dann würde das Spielrecht an den federführenden Verein übergehen, und das ist die SG Gundelsheim", sagt Benjamin Kaufmann.

Die SGM würde weiterbestehen, in der Landesliga-Tabelle dann aber als SG Gundelsheim geführt werden. Die drei SGM-Vereine seien zusammengewachsen, sagt Spielertrainer Marcel Gerstle. Das sei in den Anfangsjahren noch nicht so gewesen, da "wurde schon aufgerechnet, wie viele Spieler aus Bachenau, Obergriesheim und Gundelsheim auf dem Platz stehen". Die Bezirksliga war das Ziel. Was jetzt gerade passiert, sei nicht zu erwarten gewesen.

Für Trainer Marcel Gerstle ist es erstaunlich, was ohne Geld möglich sein kann
"Wenn man von 19 Spielen nur eines verloren hat, steht man zu Recht ganz oben", sagt Gerstle. Es sei bemerkenswert "was ohne Geld alles möglich sein kann". Kreisliga B habe er noch nicht gespielt, blickt Gerstle auf seine lange Karriere zurück. Auch die Landesliga fehle in seiner Vita noch. Ansonsten war von der Regionalliga (SpVgg Neckarelz) abwärts über die Oberliga (Neckarelz, SU Neckarsulm), Verbandsliga (Neckarelz) sowie Bezirksliga und Kreisliga A (jeweils Krumme Ebene) alles dabei. Und wenn es mit dem Landesliga-Aufstieg klappt, "sollte ich eine Partie bei unserer Zweiten absolvieren, die spielt in der B-Liga, dann hätte ich alle Spielklassen beieinander", sagt der 36-Jährige, der einst in Obergriesheim mit dem Fußball begann.


FC Union Heilbronn muss auf Patzer der SGM Krumme Ebene hoffen

"So lange es theoretisch noch möglich ist, glaubt man immer an seine Chance", sagt Torsten Schlegel, der den FCU erst in der Winterpause als Trainer übernommen hatte, zur Titelentscheidung. Aber realistisch gesehen "gibt sich die Krumme Ebene da vorne keine Blöße". Schlegel geht davon aus, der Spitzenreiter wird nicht oft genug patzen, dass es für sein Team noch auf Platz eins reicht. Alle Kräfte bündeln für die nächste Saison, um dann "wieder voll anzugreifen", heißt es aktuell beim Tabellenzweiten. Wobei sich Schlegel bewusst ist, dass in der dann gemeinsamen Bezirksliga Hohenlohe Nord und Unterland deutlich schwerer wird aufzusteigen.

Zusammen mit den "starken Mannschaften aus Hohenlohe wird das eine echte Herausforderung. Aber ich sehe das positiv, die Qualität in der Liga wird dadurch nach oben gehen." Der oder die Aufsteiger nach der nächsten Saison "haben eine größere Chance, in der Landesliga zu bestehen". Schlegel zollt der SGM Krumme Ebene viel Respekt, deren Erfolg für ihn nicht überraschend kommt. Dort sehe man, was ohne Geld mit "viel Mentalität erreicht werden kann. Davor kann ich nur den Hut ziehen. Steht die SGM am Ende vorne, hat sich es auch verdient."


Marcel Gerstle hofft auf Meisterschaft und Pokalsieg

Die Krumme Ebene tanzt noch auf zwei Hochzeiten. "Klar, wir wollen aufsteigen und Pokalsieger werden", ist für Marcel Gerstle das Double das ganz große Ziel. Im Halbfinale gastiert die SGM am 25. April beim Liga-Konkurrenten FSV Schwaigern, zeitgleich ermitteln die TG Böckingen und der FC Union Heilbronn den zweiten Endspielteilnehmer.

Quelle: Heilbronner Stimme

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